HELIX

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VON DER IDEE ZUM PRODUKT DIE ENTSTEHUNG EINER SONDERLEUCHTE 

 „Etwas sehr einfach erscheinen zu lassen, obwohl Konstruktion, Herstellung und insbesondere die Details hoch komplex sind, stellt eine ganz besondere Herausforderung an die Planer und die ausführende Manufaktur dar.“ Klaus Adolph.

Dies beschreibt unsere Haltung bei der Zusammenarbeit mit Lichtplanern und Architekten. Die Helix ist das einzigartige Ergebnis von handwerklichem Können, Liebe zum Detail und konstruktiver Zusammenarbeit – reduziert in der Erscheinung, mit viel Raum für Assoziationen.


ANSPRUCHSVOLLE ARCHITEKTUR BRAUCHT BESONDERE LÖSUNGEN. Interview mit den Lichtplanern Klaus Adolph und Tom Schlotfeldt, erschienen in der »Licht«

RSL wollte sich zur Light+Building nach Übernahme durch die OligoGruppe und umfassender Revitalisierung erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Für diesen Auftritt hatten Sie gemeinsam ein Leuchten-Unikat entworfen und die konstruktive Entwicklung begleitet. Welche Art von Leuchte sollte das sein? KLAUS ADOLPH: Es sollte eine Sonderleuchte in Form einer doppelten Spirale sein. Wir hatten viele Ideen und haben uns letztlich für diese einfache Form entschieden, die jeder sofort versteht. TOM SCHLOTFELDT: Die Form ist einfach, aber hochkompliziert in der Herstellung. Es gibt vielfältige Assoziationen wie an die Glühlampen-Wendel, wobei wir wieder im Metier von RSL sind. Man könnte die Leuchte als DNA der Manufaktur bezeichnen. Sie zeigt die konstruktive, lichttechnische und handwerkliche Qualität des Unternehmens.

Werden im Projekt überhaupt noch Sonderkonstruktionen benötigt, oder decken die Markenhersteller mit ihren teils sehr umfangreichen Produktfamilien inzwischen jede Anforderung ab? TOM SCHLOTFELDT: Auf jeden Fall werden Sonderkonstruktionen benötigt. Wenn man an die Massen von Leuchten denkt, die auf dem Markt sind, könnte man glauben, sie würden alles abdecken. Aber dem ist nicht so. Jedes Projekt ist einzigartig. Für die Architekten, mit denen wir als Lichtdesigner zusammenarbeiten, und in der Architektursprache, in der wir uns bewegen, brauchen wir individuelle Lösungen. Das können die meisten Hersteller, bei denen alles auf Serie ausgerichtet ist, nicht leisten. Deshalb freue ich mich, dass es jetzt wieder eine lebende RSL gibt, mit der man Manufakturlösungen realisieren kann. Sie unterstützen die Einzigartigkeit der Architektur und machen sie wertvoller.

Es gibt Lichtlinien jeder Art, abgependelt, integriert, aufgebaut. Es gibt Strahler mit verschiedenen Ausstrahlwinkeln innerhalb eines einzigen Gehäuses. Reicht das nicht? TOM SCHLOTFELDT: Wenn man auf die Light+Building geht, denkt man: Es gibt wirklich alles. Aber Architektur wird im Detail gedacht. Das, was dort an Speziellem im Detail entsteht, braucht oft eine besondere Beleuchtung. KLAUS ADOLPH: 95 % eines Projekts kann man tatsächlich mit Standardprodukten abdecken. Bei anspruchsvoller Architektur gibt es aber immer Bereiche – wie Du, Tom, sagst –, die nach besonderen Lösungen fragen. Die es noch wertvoller, individueller, interessanter machen. Ob es ein Architekturelement ist, das wir verstärkt in Szene setzen, oder ob wir selbst ein Lichtobjekt entwerfen. Das kann ganz unterschiedlich sein. Es ist immer abhängig vom Projekt und von der Intention des Architekten.

Sie haben auch früher schon Leuchten entworfen, die RSL konstruiert und gebaut hat. Können Sie anhand von Beispielen erklären, welche Beweggründe es in diesen Fällen für Sonderleuchten gab? KLAUS ADOLPH: Eines unserer ersten Projekte im Büro von Hans Theo von Malotki war der Kammermusiksaal für das Beethoven Haus mit dem Kölner Architekten Thomas van den Valentyn.

Seinerzeit hat das Team einen zeitgemäßen Kronleuchter entwickelt. Im Zusammenspiel mit den Raumproportionen, den Materialien. Mir geht heute nach über 30 Jahren immer noch das Herz auf, wenn ich in diesen Raum komme. Wenn man Lichtobjekte macht, die nicht nur für den Moment gedacht sind, ist das eine hohe Qualität. Oft genug gibt es doch Zeitgeistiges, das schon bald niemand mehr sehen will. In dem Kammermusiksaal gibt es eine kreisförmig gestufte Decke. Darin ist eine Vielzahl von Glasscheiben integriert, die jeweils mit einem Spot beleuchtet werden. Das ist ein Deckenelement, das sich aus der Architektur entwickelt und gleichzeitig dem Raum ein festliches, aber dennoch modernes Ambiente gibt. Das ist für mich nach wie vor ein schöner Raum, der die Zeit ebenso überdauert hat wie der Kronleuchter. Weil er unmittelbar mit der Architektur zu tun hat. TOM SCHLOTFELDT: Diesen Anspruch an Zeitlosigkeit haben wir beide. Das schlägt sich auch im Entwurfsgedanken für die RSL Leuchte nieder. Sie ist modern, aber nicht modisch und kann auch in 30, 40 Jahren noch einen Raum beleuchten und ihm damit eine besondere Bedeutung geben.

Wie stehen Architekten und Bauherren zu Sonderlösungen im Licht? Braucht es viel Überzeugungsarbeit? KLAUS ADOLPH: Meistens kommt eine spontane Idee, im Treppenhaus, in der Eingangshalle oder im Konferenzbereich etwas Besonderes zu machen. Da bekommt man vom Architekten ganz schnell ein Ja oder Nein. TOM SCHLOTFELDT: Das ist unterschiedlich. Es hängt natürlich auch vom Budget ab. Ein positives Beispiel ist ein sehr schönes Projekt, das wir gerade zusammen mit RSL realisieren können. Für den Außenbereich eines bedeutenden Projekts haben wir großformatige Ringleuchten entworfen, für die wir die sofortige Akzeptanz vom Bauherrn und von dem Architekten Nikolaus Goetze von gmp erhielten.

Herr Adolph, Sie sprachen gerade von spontanen Ideen. Sind es meist diese Geistesblitze, wenn Sie sich einem Entwurf annähern, oder gibt es auch langwierige Prozesse zur Ideenfindung? KLAUS ADOLPH: Das ist unterschiedlich. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Der Geistesblitz kann dazu führen, dass man die Idee bis zum Schluss durchzieht. Dass alle dabei bleiben. Es kann aber auch sein, dass man in irgendeiner Phase feststellt, daneben zu liegen. Das Projekt entwickelt sich, man selbst beschäftigt sich damit und irgendwann wird einem bewusst, dass das Lichtobjekt im Kontext der Architektur viel zu wichtig wird. Dann müssen wir uns zurücknehmen. Ein anderer Ansatz ist es, mit dem Architekten Schritt für Schritt vorwärts zu gehen. Bei meinen Konzepten hat das Objekt meist etwas mit der Deckengestaltung des Architekten zu tun. Wir haben mit von Gerkan Marg und Partner viele Projekte in Asien realisiert: Opernhäuser und Kongresshallen. Da weiß man am Anfang gar nicht, wie die Decke aussieht. Auf dem Grundriss gibt es nur einen Raum. Der Akustiker bestimmt zu einem großen Teil, wie die Raumproportionen werden sollen. Da können gar keine Geistesblitze entstehen. In solchen Fällen kann man ein Lichtobjekt oder die Decke als solche nur Schritt für Schritt gemeinsam mit dem Architekten entwickeln.

Können Sie, Herr Schlotfeldt, ein Beispiel nennen, wo der Entwurf Schritt für Schritt erfolgte? TOM SCHLOTFELDT: Bei dem Projekt Hafenpromenade in Hamburg mit Zaha Hadid Architekten war das der Fall. Wir entwickelten Schritt für Schritt die Entwürfe zu schräg montierten Lichtmasten, die Assoziationen zu Schilfhalmen im Wind oder Bootsmasten wecken, und stimmten uns in jeder Phase ab.

Sonderlösungen bergen das Risiko, dass die Lichtwirkung de facto anders ist, als man sie sich beim Entwurf vorgestellt hat. Was tun Sie als Planer und was tut der Hersteller gegen den Nervenkitzel? KLAUS ADOLPH: Wenn wir als Planer ein Lichtobjekt mit einer Manufaktur erarbeiten, die einzelnen Schritte begleiten und wir uns in der Zusammenarbeit gegenseitig respektieren, passiert das so gut wie nie. Die Risikominimierung liegt für beide Seiten tatsächlich in der Begleitung des Projekts durch den Entwerfer. Wie muss ein Unternehmen, das Ihre Entwürfe umsetzt, aufgestellt sein? TOM SCHLOTFELDT: Das kann ich am besten am aktuellen Praxisbeispiel mit RSL erklären. Robert Hörstrup, der in der Oligo-Gruppe für das operative Geschäft von Oligo Lichttechnik und RSL Lichttechnik zuständig ist, fungiert bei der noch nicht abgeschlossenen Entwicklung der Doppel-Helix als unser Hauptansprechpartner. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Er ist ein sehr reflektierter Gesprächspartner, mit dem wir Entwürfe konzentriert und in Ruhe besprechen können. KLAUS ADOLPH: Herr Hörstrup hat die Mitarbeiter immer mit ins Boot geholt. Genauso, wie es in den guten alten Zeiten bei RSL war. Je nachdem, ob sich unsere Fragestellung auf die Oberfläche, die Biegbarkeit des Materials, auf Lackierung oder Beplankung bezog, diskutierten wir in der Werkstatt mit den Mitarbeitern, die jeweils das meiste Know-how haben. Das hat einfach Spaß gemacht. TOM SCHLOTFELDT: Auf allen Ebenen gab es gegenseitige Wertschätzung. Das ist selten. Im Bauwesen geht es häufig etwas ruppiger zu. Die menschlichen Komponenten sind aber sehr wichtig. Deshalb ist es prima, dass es wieder eine Edelschmiede wie RSL gibt,mit denen man diese feinen Projekte umsetzen kann. Die Mitarbeiter denken sich ins Detail rein und machen mit. Das schafft ein Serienhersteller meistens nicht. Es muss jemand sein, der das Projekt betreuen kann und bereit ist, eine längere Entwicklung in Kauf zu nehmen.

Wird Ihre Lichtplanung von Anfang an ins Baugeschehen einbezogen? TOM SCHLOTFELDT: Das Kuriose beim Lichtdesign ist, dass es für den Architekten und Bauherrn wahnsinnig wichtig ist, aber trotzdem gerne mal vergessen wird bzw. ganz zum Schluss kommt. Dann muss man sich manchmal sehr sputen und braucht für die Umsetzung eine zuverlässige Manufaktur, ein Schnellboot. Das Interview führte Petra Lasar


RSL Lichttechnik GmbH 
Tannenweg 1
53757 Sankt Augustin